Cubic Point of View erschafft Skulpturen, die von einem Punkt im Raum aus, als Buchstaben lesbar werden.
Dieser Moment wird in einer Typographie festgehalten, dem CUBIC-ALPHABET.
Im Spannungsfeld zwischen Wort und Bild schlägt dieses Projekt eine Brücke, die Neugierde an Raum und Sprache gleichermaßen wecken soll.
Grundlage:
Als Basis für eine einheitliche Typographie, die allen Buchstabenkonstruktionen zu Grunde liegt, wird ein Würfel wird in 4³ = 64 gleichgroße Segmente (kleinere Würfel) unterteilt und aus einer fixen, isometrischen Perspektive aus betrachtet. Durch die entsprechende Verteilung dieser ‘’kleinen Würfel’’ im großen Würfel werden nun die Buchstaben von A bis Z erzeugt. Dabei gilt die wichtigste Regel des Konzepts, die Nachvollziehbarkeit und Festigung des einen, erklärenden Standpunktes, über alle Buchstaben hinweg.
Projektphasen:
Die Durchführung des beschriebenen Projektes ist für den Andreas Park, 1070 Wien geplant.Für dieses Grundstück besteht die Unterstützung der Bezirksvorstehung und die Zustimmung der Hausinhabung des Hauses, deren Feuermauer bespielt wird.
Das Projekt gliedert sich in vier Phasen.
Phase 1 - Objekt:
Vor Ort werden zwei Objekte mit der Seitenlänge 160cm aufgestellt. Die Maße garantieren eine Nutzbarkeit als Kletter-, Spiel- und Sitzobjekte, ohne der Installation einer Sturzsicherung.
Das Einzelelement bietet sich durch seine Größe von 40cm Seitenlänge ideal als Sitzgelegenheit an.Die Objekte werden durch Seile, Leitern und Aufstiegshilfen so erweitert, das eine Nutzung als Spielgerät einfach möglich ist.Die an den Objekten befestigte Spielbeschreibung definiert für jedes Objekt einen Punkt im Park, von dem aus das Objekt als Buchstabe lesbar wird.
Die Objekte werden in Kooperation mit der MA42 und deren Werkstätten produziert.
Phase 2 - Scrabbleboard:
An der, den Park auf der einen Seite begrenzenden, Feuermauer wird im Sockelbereich eine magnetbeschichtete Farbe aufgetragen. Diese wird als Scrabbleboard ausgefertigt.
Passend dazu werden Scrabblesteine ausgefertigt. Sie tragen die Buchstaben des CUBIC-ALPHABET. Die Öffentlichkeit ist eingeladen Nachrichten zu verfassen oder ein Scrabblespiel an einem lauen Sommertag zu spielen. Ein Teil des Scrabbleboards ist reserviert für die Nutzung von Schulen und Kindergruppen. Die dafür vorgesehenen Steine befinden sich in einer Aufbewahrungsbox. Der Zugang zu dieser wird über ein Vermittlungsprogramm (siehe Phase 3 und dem Magistrat gewährt.
Phase 3 - Vermittlungstätigkeit:
Die Vermittlung des Projektes an nahegelegene Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen soll das Interesse an Raum, Perspektive und Typografie von der Straße zurück in die Institutionen bringen.
Im Zuge von Workshops werden alle Begriffe, die das Projekt beinhaltet, spielerisch Erarbeitet. Hier sollen auch Themen wie die Geschichte der Perspektive und der Schrift thematisiert werden. Abschließend wird das Scrabbleboard und die Objekte getestet.
Phase 4 - Grafik
Die großflächige Umsetzung des CUBIC-ALPHABET stellt den Abschluss des Projektes dar.Die Feuermauer wird für die Präsentation einer Grafik genutzt, die das künstlerische Potenzial der neuen Typografie zum Ausdruck bringen soll.Die Grafik wird auf Planen gedruckt, die an der Feuermauer befestigt werden.
Zukunftsperspektive:
Das Projekt zeichnet sich durch unterschiedliche Weiterführungsmöglichkeiten aus.Die Objekte können an verschiedensten Orten der Stadt als Urban Furniture mit Botschaft eingesetzt werden. Als anamorphotische Strassenmöbel können sie Orten einen neuen Charakter geben.Das Scrabbleboard kann in Zukunft in Schulen als Schwarzes Brett dienen. Hier können Botschaften hinterlassen, Nachrichten verbreitet und Neuigkeiten geteilt werden.Ziel der Auseinandersetzung mit Raum und Typographie ist es Skulpturen zu schaffen, die unterschiedliche Interpretationen ein und des selben Objektes zulassen. Jede Veränderung des Blickwinkels erweckt eine neue Wahrnehmung, ein verändertes Bild. Jedoch nur eine einzige Position im Raum lässt die Lesbarkeit der Objekte als Typographie zu.Die Ausstellung rückt die Betrachterin in die Position der Suchenden. Spielerisch eröffnet der Raum immer neue Objekte. 359 Grad Abstraktion, 359 Grad Interpretation - Phantasie. Das Spannungsfeld zwischen Sehnsucht und Erfüllung erreicht dann seinen Höhepunkt, wenn die Typographie auf einmal lesbar wird. Die freie Interaktion zwischen Betrachterin und Objekt löst sich auf, die “versteckte” Botschaft übernimmt ab hier. Der Raum projeziert sein Geheimnis auf eine imaginäre Fläche, die nur in diesem, statischen Punkt für uns konkret verständlich ist.